Presse: Gesucht: ,,Perspektive für Jung und Alt”

Altendiez. Petra Hofmann will Ortsbürgermeisterin werden – Ärztliche Versorgung sicherstellen

Dorfcharakter erhalten und dem Ort eine Perspektive geben: Petra Hofmann kandiert für das Amt des Ortsbürgermeisters in Altendiez. Am Donnerstagabend stellte sie Mitgliedern der Initiative für Altendiez ihre politischen Ziele vor.

VON HEINZ BURKHARD WESTERWEG

Von der Person zum Programm. Petra Hofmann ist Mitglied im VfL, gehört als passives Mitglied dem Frauenchor an, gibt seit mehr als 20 Jahren Schwimmkurse für Kleinkinder und Kinderschwimmen, hält als aktives DLRG-Mitglied Wachdienst an den Badeseen. Was die 52 Jahre alte Industriekauffrau als Kandidatin für das Amt des Ortsbürgermeisters als persönliche Information preisgibt, in ihren politischen Zielen schimmert es durch. “Altendiez”, sagt sie beim Treffen der IfA am Donnerstagabend, “muss eine Perspektive für Jung und Alt sein. Wir müssen aufpassen, dass der Ort nicht an Attraktivität verliert.”

Das “Bimbes”-Taxi

Die Kommunikation mit den Vereinen möchte sie fördern, mit dem “Bimbes-Taxi” einen Fahrdienst ins Leben rufen, den nicht nur älteren Mitbürger, sondern auch Jugendliche in Anspruch nehmen konnten. Vielleicht ließe sich ein Fahrzeug durch die Vereine organisieren. Einen Mehrgenerationenspielplatz hält sie für eine Bereicherung im Dorf, vielleicht mit integrierter Boccia-Bahn, die auf dem Spielplatz von denjenigen genutzt werden könnte, denen Lichte Eichen zu weit ist.

Petra Hofmann, ehemals Fremdsprachenkorrespondentin, mehr als zwei Jahrzehnte mit der Buchhaltung für die Arztpraxis ihres verstorbenen Mannes beschäftigt, Mutter von drei Kindern, warnt, “im Dorf nicht noch mehr Infrastruktur einzubüßen”. Durch den Wegfall der Volksbank und der Apotheke – noch gebe es auch keinen neuen Pächter für die Lahnblickhalle – sei bereits viel verloren gegangen. Ein Grund mehr, “mich in erster Linie um die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung in Altendiez und der Esterau zu kümmern”.

Keine Angst

“Wir brauchen einen Arzt in Altendiez”, geht sie auf Probleme ein, “mich gegen viele Behörden durchsetzen zu müssen” – und entschuldigt zugleich das zurückgefahrene Engagement für die IfA: “Ich habe meine ganze Kraft und Energie dort reingesteckt. Ich musste mich als Nicht-Medizinerin in viele Dinge einarbeiten, einigen Leuten auf die Füße treten und mich unbeliebt machen, aber große Herausforderungen und neue Aufgaben machen mir keine Angst.” Viele Hindernisse hatten sich ihr in den Weg gestellt, “dennoch sind wir auf einem guten Weg das Fortbestehen der Praxis zu sichern”.

Windkraft spielt in der Bewerbungsrede der IfA-Spitzenkandidatin nur eine untergeordnete Rolle. Sie engagiere sich für den Erhalt des Naturparks Nassau ohne Windkraftanlagen, sei aus diesem Grund Bürgerinitiative und Wählergruppe beigetreten. “Ich möchte mich engagieren und etwas bewegen”, wirbt Petra Hofmann um die Unterstützung der Öffentlichkeit, Altendiez müsse den Dorfcharakter behalten und zusammenarbeiten. Es sei wichtig anzupacken, damit “die Leute gerne hier bleiben und hier leben”. Dazu wünscht sie sich mehr Transparenz und Bürgerinformationen.

BI-Sprecher Ditmar Hanke gibt der Versammlung einen Sachstandsbericht zu den Windkraft-Planungen, IfA-Vorsitzender Klaus-Hermann Wilbert zeigt mit dem vorläufigen Wahlprogramm auf, wie die Wählergruppe die Ortsgemeinde weiterentwickeln möchte. Natürlich ohne Windräder in der Gemarkung, aber durch erneuerbare Energien im Einklang mit Natur und Artenschutz sowie mit der Gesundheit der Menschen. Geprüft werden sollten Flächen für Photovoltaik-Anlagen.

Mehr Transparenz fordert das frühere Altendiezer Ratsmitglied (1984 bis 1989) vor wichtigen Beschlüssen und Bürgerversammlungen vor Entscheidungen, wie zum Beispiel über die Nutzung des Geländes an der früheren Fröbelschule. Wilbert, der von 1994 bis 2004 dem Verbandsgemeinderat angehört und zwischen 1998 und 2003 die CDU-Fraktion führte, stellt ebenfalls die Organisation eines Fahrdienstes und Verbesserungen des Stadtverkehrs als Anliegen der Wählergruppe heraus.

Spielplätze sollten erhalten und verbessert und durch eine Begegnungsstätte mit Mehrgenerationenspielplatz ergänzt werden. Ein weiterer Punkt im Programm, das nach Gesprächen mit Institutionen, Vereinen und Bürgern erweitert wird, sind die Anlieger-Gebühren beim Straßenbau. Im Sinne einer ausgewogenen und sozialverträglichen Kostenbeteiligung möchte die IfA diese neu regeln oder ganz abschaffen. Vorgestellt wird ein neuer Internetauftritt unter dem Slogan “unabhängig, sozial, transparent”, beschlossen wird der Abend mit dem Appell, bei der Kommunalwahl am 26. Mai “Einfluss auf die Gestaltung des Lebensraumes zu nehmen”.

Quelle: NNP
Mit freundlicher Genehmigung durch Heinz Burkhard Westerweg

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