Kino-Dokumentarfilm: “End of Landschaft”

Wie Deutschland das Gesicht verliert –
Kino-Dokumentarfilm von Jörg Rehmann

Rund um Klima und Energie tobt ein beispielloser Wissenschaftsstreit um die Deutungshoheit. Seit Beginn der deutschen Energiewende hat es diverse filmische Auseinandersetzungen mit dem Thema Klimaschutz und Energiewende gegeben. Doch man muss kein “Klimaleugner” sein, um zu erkennen, dass rund um die Klima- und Energiepolitik massive wirtschaftliche Interessen verfolgt werden. Und so sind die meisten Kino-Dokumentationen zu diesem Thema von Anbeginn keine Produkte, die nach neutralen journalistischen Kriterien entstanden. Viele dieser “Überzeugungsfilme” wurden von beteiligten Branchen finanziell massiv gesponsert. Freie Produktionen zu diesem Thema, die sich diesen Einflüssen versagten, hatten es bislang eher schwer.
Mit “End of Landschaft” liegt jetzt ein Film vor, dessen Produktion sich derlei Einflüssen vollständig entzog. Nach Jubel-Produktionen wie “Leben mit der Energiewende” (Fechner Media, finanziert von Unternehmen der Windkraftbranche) wirft “End of Landschaft” ein kritisches Licht auf den deutschen Energie-Alleingang, und das ist gut so.

Gute Bäume – schlechte Bäume
Die Auseinandersetzungen um die Rodung des Hambacher Forstes haben es noch einmal gezeigt: die Maßstäbe der energiepolitischen Diskussionen sind schräg. Einerseits werden deutsche Naturlandschaften in nie dagewesenen Ausmaßen für Energietechnik gerodet und technisch verzweckt; große, unzerschnittene Waldregionen wie Odenwald und Reinhardswald werden binnen kurzer Zeit mit Windrädern zerstört, – über die Köpfe des Naturschutzes und der Landbevölkerung hinweg. Und andererseits hat sich eine politisch zunehmend extrem agierende Klientel zum Anwalt für Wälder gemacht, die dem Braunkohletagebau weichen sollen. Der Zwiespalt deutscher Energiepolitik kann nicht widersprüchlicher sichtbar werden. Längst hat diese Entwicklung politische Folgen, die weit über einen Stadt-Land-Konflikt hinausgehen. “End of Landschaft” schlägt sich nicht auf die Seite von Populisten, hinterfragt keine Klimatheorien und repetiert keine politischen Positionen. Im Stil eines kritischen Roadmovies geht “End of Landschaft” mit der dokumentarischen Kamera analytisch genau dorthin, wo sich eine Politik auswirkt, die vorwiegend in den Städten gewählt wird.

Wie sauber ist die Handschrift der Energiewende?
Ausgehend vom Odenwald besucht der langjährig als Journalist erfahrene Autor und Filmemacher Jörg Rehmann Menschen, die mit der Zwangs-Umgestaltung ihrer Lebensumgebung konfrontiert wurden. Rehmanns Blick fokussiert dabei auf die “Handschrift der Energiewende”, also die Art des Vorgehens jener, die im Zeichen der vorgeblichen Weltrettung und des Klimaschutzes ein Milliardengeschäft vorantreiben. Flankiert von der Einschätzung hochrangiger Experten wirkt Rehmanns Dokumentation wie ein Röntgenblick in den Maschinenraum der Energiewende.

Blick in den Maschinenraum
Aber dieser Film zeigt auch die ganz andere Welt: Landschaft als Weite, das “Nichts” der Offenheit unverbauter Landschaft als Quelle von Besinnung, Ausgleich, Gesundheit und Erholung. Die oftmals geheimnisvollen Bilder zeichnen Landschaft und vor allem Wald als Geheimnis und zu entdeckendes Areal. So ist “End of Landschaft” letztlich auch ein Plädoyer für den Erhalt von Lebensräumen, insofern sehr wohl für einen wirksamen Klimaschutz. Und es ist ein Plädoyer für eine Politik, die sich nicht von ideologischen Zielen und Hyperkonsum, sondern von Ressourcenschonung und kritischer Selbstreflektion leiten lässt. Mit der Naturschutz-Expertin Martina Limprecht läuft eine junge, sensible und zugleich starke Protagonistin durch den Film, die der Fülle oftmals knallharter Fakten einen sensiblen Kontrapunkt gegenüberstellt. Letztlich liefert sie das Wort, das alles miteinander verbindet: Respekt – nicht nur vor der Schöpfung und deren weltweiter Bedrohung durch den Menschen, sondern auch Respekt beim Umgang der Energiewende mit heimischen Lebensräumen und ihren tierischen und menschlichen Bewohnern.

End of Landschaft – Wie Deutschland das Gesicht verliert
Kino-Dokumentarfilm von Jörg Rehmann
Verleih: Soonmedia © 2018
105 Minuten, DCP 25p – Scope-Format 2,35 :1 – Dolby 5.1
Kontakt:
Soonmedia, Kappeler Str. 41 , D 55481 Kirchberg
Tel. +49 (0)6763 – 30 27 11 – Mobil +49 (0)1 71 – 77 62 404
Internet: www.end-of-landschaft.de E-Mail: soonmedia@film-rlp.de

Die Initiative für Altendiez e.V. bemüht sich aktuell um eine öffentliche Vorführung in den Ortsgemeinden.
Weitere Informationen folgen.

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