Presse: Zerstörung von wertvoller Natur- und Kulturlandschaft

Bürgerinitiative “Gegenwind Einrich” wendet sich an Ministerpräsidentin

BIRLENBACH. -west- Sie haben ein Ziel, und sie verfolgen es gemeinsam: “Keine Windindustrieanlagen im Naturpark Nassau”. Beim Wahlkampfauftritt der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer in Birlenbach trug Sprecher Ditmar Hanke das Anliegen der besorgten Einwohner vor.

Den Verbund aus “Gegenwind Höchst”, der BI Altendiez und der BI Hirschberg unterstützte erstmals auch die gerade entstehende Bürgerinitiative “Gegenwind Einrich “. Sie steht für den uneingeschränkten Erhalt des Jammertals und wehrt sich gegen fünf Windräder auf dem Ergeshausener Kamm. ,,Wir befinden uns hier auf der linken Seite der Lahn, auch hier auf dem Lahnhöhenkamm waren zehn Windanlagen geplant”, wies Hanke die Landeschefin vor der Mehrzweckhalle auf den Planungsstopp aus Gründen des Denkmalschutzes für die Schaumburg hin. Auf der gegenüberliegenden Seite sollten jedoch nach Vorstellungen der Windkraftbetreiber bis zu 23 WEA errichtet werden, beklagte der Sprecher gegenüber der SPD-Politikerin auf die Zerstörung der wertvollen kulturhistorischen Naturlandschaft, des Waldes und der Artenvielfalt aus Rot- und Schwarzmilan, Schwarzstorch, Mäusebussard und Wildkatze hin. Als unverzichtbar für die Lebensgrundlagen bezeichnete Ditmar Hanke das Trinkwasser- und Quellgebiet mit Daubach, Langenbach und Heistenbach für die Wasserversorgung der Verbandsgemeinde Diez und warnte vor den Folgen für nachfolgende Generationen. Hanke: “Die negativen Nebenwirkungen der geplanten Anlagen überwiegen bei weitem die angeblich angestrebten Ziele zum Klimaschutz.”

Der aufmerksam zuhörenden Landespolitikerin nannte der BI-Sprecher auch ein Beispiel für die Windkraftanlagen im Binnenland und insbesondere in geschützten Naturlandschaften und im Wald: Wollte man nur ein Viertel des aktuellen deutschen Strombedarfs mit decken, so müsste man flächendeckend zwischen Flensburg bis Berchtesgaden im Abstand von acht Kilometern zehn 200 Meter hohe Anlagen der Drei-Megawatt-Klasse errichten. Dies unter der Maßgabe, dass perfekte Stromnetz wäre schon vorhanden und die Speichertechnologie stände zur Verfügung. “So, wie die Energiewende durchgeführt wird”, kritisiert Hanke den Flächenfraß, “wurde schon viel wunderbare Naturlandschaft geopfert, der Lebensraum von Menschen und Tieren zerstört, Gesundheit und Artenvielfalt gefährdet.” Mit dem öffentlichen Protest sollte die Politik aufgefordert werden, Kritik und Sorgen der Menschen ernst zu nehmen.

Quelle: Lokalanzeiger

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